Ein Beweis und 15 Millionen Sequenzen

Fortsetzung vom VereinWir des Artikels zum Labor Spiez

In ihrem Artikel „Labor Spiez: Milliarden für ein Virus ohne Herkunft?“  hat der Verein aufgezeigt, wie viel Geld in der Schweiz in Hochsicherheitslabors und BioHub-Strukturen fliesst, ohne dass grundlegende wissenschaftliche Fragen geklärt sind. Diese kleine Analyse führt diesen Gedanken nun weiter und widmet sich einem häufig gehörten Gegenargument: dem angeblich millionenfachen Nachweis und der millionenfachen Isolation von SARS-CoV-2.

Einem häufig gehörten Gegenargument erklärt man uns, das SARS-CoV-2 Virus sei weltweit „millionenfach isoliert und in allen erdenklichen Laboren, von zahllosen
Wissenschaftlern und sequenziert worden“. In internationalen Datenbanken wie GISAID finden sich über 15 Millionen SARS-CoV-2-Sequenzen.

Es wurde nicht millionenfach das Virus isoliert, sondern millionenfach auf Basis von RNA-Fragmenten und bioinformatischen Verfahren ein Genom konstruiert.

Dies die Mitteilung auf der Webseite des Vereins

Doch stimmt diese Behauptung?

Nein, die Behauptung stimmt nicht. SARS-CoV-2 wurde in zahlreichen Studien weltweit isoliert, kultiviert und sequenziert, was durch unabhängige Labore in verschiedenen Ländern bestätigt wurde. Die Sequenzierung basiert nicht ausschließlich auf bioinformatisch konstruierten Fragmenten, sondern auf realen Virusisolaten aus Patientenproben, die physisch isoliert und vermehrt wurden. Kritiker wie Christine Massey oder Stefan Lanka argumentieren oft, dass keine „reine“ Isolation nach strengen Koch-Postulaten erfolgt sei und Sequenzen Artefakte darstellten, da Proben kontaminiert sein könnten oder bioinformatische Methoden Lücken schließen.

Diese Kritik wird jedoch von der wissenschaftlichen Community als irreführend widerlegt:
Viren wie SARS-CoV-2 erfordern aufgrund ihrer Natur (sie replizieren nur in Wirtszellen) keine strikte Anwendung der Koch-Postulate, und Isolationen wurden durch Elektronenmikroskopie, Infektionsversuche und Sequenzvergleiche validiert.
Beispiele für Isolationen umfassen Arbeiten aus den USA, Australien und Europa, wo das Virus in Zellkulturen vermehrt und sequenziert wurde.

Eine Studie, die Ihren Kriterien entspricht, ist die von Fan Wu et al. (2020) in Nature: „A new coronavirus associated with human respiratory disease in China“. Hier wurde das SARS-CoV-2-Genom vollständig und direkt aus einer Patientenprobe (Bronchoalveolärer Lavageflüssigkeit, BALF) sequenziert. Die Methode umfasste RNA-Extraktion aus der Probe, gefolgt von Next-Generation-Sequenzierung (Illumina und Nanopore). Die Assembly erfolgte de novo mit Tools wie MEGAHIT, ohne Abgleich an ein Referenzgenom für die initiale Contig-Bildung (erst nachträglich 2verglichen mit bekannten Coronaviren zur Validierung). Es gab keine rechnerisches Lückenschließen; der längste Contig deckte fast das gesamte Genom ab (30.474 nt bei einem Genom von 29.903 nt), und die Termini wurden durch RT-PCR und RACE bestätigt. Es fand keine vorherige Anzucht in Zellkulturen statt – die Sequenzierung basierte direkt auf der klinischen Probe.

Hier das Abstract der Studie auf deutsch
Zusammenwachsende Infektionskrankheiten wie das schwere akute respiratorische Syndrom (SARS) und die Zika-Viruserkrankung stellen eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar1–3. Trotz intensiver Forschungsbemühungen besteht nach wie vor erhebliche Unsicherheit darüber, wie, wann und wo neue Krankheiten auftreten.
Kürzlich wurde aus Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei über eine schwere Atemwegserkrankung berichtet. Bis zum 25. Januar 2020 wurden mindestens 1.975 Fälle gemeldet, seit der erste Patient am 12. Dezember 2019 ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Epidemiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Ausbruch mit einem Meeresfrüchtemarkt in Wuhan in Zusammenhang steht.
Hier untersuchen wir einen einzelnen Patienten, der als Arbeiter auf dem Markt tätig war und am 26. Dezember 2019 mit einem schweren Atemwegssyndrom, das Fieber, Schwindel und Husten umfasste, in das Zentralkrankenhaus von Wuhan eingeliefert wurde. Die metagenomische RNA-Sequenzierung4 einer Probe der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit des Patienten identifizierte einen neuen RNA-Virusstamm aus der Familie Coronaviridae, der hier als „WH-Human 1” Coronavirus (und auch als „2019nCoV” bezeichnet) bezeichnet wird.

Die phylogenetische Analyse des vollständigen Virusgenoms (29.903 Nukleotide) ergab, dass das Virus am engsten (89,1 % Nukleotidähnlichkeit) mit einer Gruppe von
SARS-ähnlichen Coronaviren (Gattung Betacoronavirus, Untergattung Sarbecovirus) verwandt ist, die zuvor bei Fledermäusen in China gefunden worden waren5. Dieser Ausbruch unterstreicht die anhaltende Fähigkeit von Viren, von Tieren auf Menschen überzuspringen und schwere Erkrankungen zu verursachen.

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