Mythos Hume Drosten – Erkenntnistheoretische Beweisführung
Fachleute des 18./19. Jahrhunderts, die mit von Kants Philosophie geprägter Sicht Humes Texte lasen, kamen zu dem Schluss, dass die Erkenntnistheorie das Herzstück der Humeschen Philosophie darstelle. Eine kantianisch geprägte Interpretationstradition entstand. Unter dieser traditionellen Sichtweise wird das, was Vertreter dieser Interpretationstradition bei Hume als Erkenntnistheorie zu finden glaubten, bis heute diskutiert. In der Hume-Forschung ist dies als Stückwerkinterpretation der Humeschen Philosophie bekannt.
Kausalität – das nicht gelöste Problem der Virologie
Der folgende Beitrag von Bernd Lukoschik erschienen im Rubikon ist u.a. der Versuch einer Ehrenrettung. Der Ehrenrettung einer Berufsgruppe, von der man während der Pandemie leider so gar nichts gehört hat: der Philosophen. Sicher, etwas hat man schon gehört, etwa Statements aus dem Ethikrat – und erst kürzlich die deprimierenden Äußerungen eines Jürgen Habermas und Noam Chomsky.
Vorbemerkung
Erstens aber zeichnen sich diese Philosophen zurzeit durch jämmerlichste Konformität und Staatshörigkeit aus, was einem Sokrates die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Denn der bekam Profil und seinen herausragenden Stand in der Philosophiegeschichte gerade dadurch, dass er gegen die Dummheit und Machtbesessenheit seiner Heimatstadt Athen aufbegehrte. Zweitens lassen sich die Philosophen etwa durch ihre Mitgliedschaft im Ethikrat auf nur einen winzigen Bereich dessen reduzieren, was sie alles noch bieten könnten. Sie lassen sich zum moralisierenden Feigenblatt der Politik (miss)brauchen.
Dabei böte doch gerade die „Pandemie“ eine wunderbare Gelegenheit, um zwei weitere „Werkzeuge“ der Philosophie einzusetzen, die Wissenschafts- und die Erkenntnistheorie. Vor allem Letztere aus den verstaubten universitären Schubladen zu holen ist angesichts des dürftigen Wissenschaftsstatus der Virologie angesagt. Die Erkenntnistheorie thematisiert nämlich Grundbegriffe und Kriterien, auf denen jede Wissenschaft aufbaut und denen jede Wissenschaft genügen muss. Es geht um Grundbegriffe wie Raum, Zeit, Ding/Substanz, Naturgesetz und Kausalität. Und indem die Disziplin Erkenntnistheorie einfach einmal diese Kriterien auf das aktuelle Wissenschaftsgeschehen anwenden würde, hätte sie selbst Bedeutendes zur eigenen Daseinsrechtfertigung geleistet. Im Folgenden soll auf nur einen dieser Grundbegriffe eingegangen werden: die Kausalität.