Gegen die Digitaldiktatur

Ein Nomade der Wahrheit: Kayvan Soufi-Siavash warnt vor der Digitaldiktatur

Berlin – In einer Ära, in der Algorithmen unser Leben vorhersagen und Staaten uns mit digitalen Fesseln umgarnen, positioniert sich Kayvan Soufi-Siavash als unerschrockener Warner. Der ehemalige Ken Jebsen, Schauspieler, Musiker und Philosoph, der sich nun nomadisch durch Europa bewegt, spricht in seinem jüngsten Gespräch bei StrickerTV klar aus: Die elektronische ID (e-ID) ist kein harmloser Fortschritt, sondern der Vorhof einer totalen Überwachung. „Eine Schlinge, die sich enger zuzieht“, nennt er sie – ein System, das Bürger entblößt, angleichbar an EU-Standards, und den Weg für Bargeldverbote, Sozialkredite und AI-gesteuerte Kontrolle ebnet.

Soufi-Siavashs Kritik wurzelt tief in seiner Biografie. Als Kind durchschaute er die Kulissen der Lüge – der Vater, der ging, die Erwachsenen mit ihrem falschen Lächeln. Der Staat, so seine Sicht, ist keine schützende Instanz, sondern eine Marionette der Technokratie. „Ein Fake wie in *The Truman Show*“, sagt er. Er sieht uns auf dem Weg zu „Biocomputern“: gechipt, wi-fi-fähig, emotionslos gezüchtet in Labors. Polizeiroboten, rebellenfreie Zonen – die Warnungen klingen apokalyptisch, doch er plädiert nicht für Panik, sondern für Malcolm-X-Mut: „Wenn du nicht bereit bist, dafür zu sterben, streich Freiheit aus deinem Wortschatz.“

Doch Soufi-Siavash ist mehr als Kritiker; er ist ein Praktiker der Spiritualität, die er nicht in Klöstern hütet, sondern auf Bühnen lebt. Seine Tour „Der Wortschatz der Menschheitsfamilie“ ist ein philosophisches Ritual: 2.000 Zitate von Platon bis Nietzsche flimmern zufällig über Leinwände, das Publikum erobert 70 Prozent der Bühnenzeit. In Bern, Wien oder Greding stehen Buchhalter und Krankenschwestern auf, teilen Ängste und Träume. „Sag, was dich abstößt. Verwandele Ohnmacht in Sprache, daraus wird Handeln“, fordert er. Es ist Zivilcourage-Training, nomadisch gestreut über globale Communities. Reichtum? Ballast. Status? Vergänglich. Stattdessen: Authentizität, das Loslassen, das Vertrauen in eine höhere Führung. „Gott ist die Cloud des Bewusstseins – er hat mich nie enttäuscht, im Gegensatz zu Menschen.“

Seine Spiritualität webt sich in jeden Auftritt: Als Soul-Liebhaber mischt er in „Jam Poetry“ Zitate mit Live-Musik, gibt sich hin wie in *Apocalypse Now*. Musik, die höchste Kunst, weil Musiker Medien sind – „sie spielen, aber sie sind draußen“. Der innere Frieden, den er sucht, ist der Schlüssel gegen äußere Diktatur: „Wenn wir alle Frieden hätten, gäbe es keine Kriege.“ Die e-ID? Ein biblisches „Malzeichen“, ohne das man bald nicht kaufen oder verkaufen kann. Tod ist nur Rollentausch; Leben ein Film mit Schöpfer, denn Zufälle sind zu viele für puren Zufall.

Optimistisch bleibt Soufi-Siavash: Das Licht siegt, wenn wir es anzünden. Seine Tour weckt Stimmen, macht aus Zuhörern Akteure. In Zeiten der Digitaldiktatur erinnert er: Wahre Freiheit beginnt mit dem ersten ehrlichen Wort. Und in diesem gemeinsamen Wortschatz der Menschheit liegt unsere Rettung – jenseits aller Chips und Ketten.

Quelle: Stricker.tv

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