Prof. Dr. Ines Kappstein: “Eine Maskenpflicht vermittelt ein falsches Sicherheitsgefühl, und ein falsches Sicherheitsgefühl ist immer ein Sicherheitsrisiko“
Laut eines neuen Berichts, der in der Zeitschrift „Krankenhaushygiene up2date“ veröffentlicht wurde, kritisiert Prof. Dr. med. Ines Kappstein vom Klinikum Passau den vom Robert Koch Institut (RKI) empfohlenen Maskenschutz. „Aus einer Maskenpflicht für viele Millionen Bürger in Deutschland können jeden Tag zig-millionenfache Kontaminationen resultieren, die zu einem wesentlichen Teil vermeidbar wären, weil die ohnehin schon häufigen Hand-Gesichts-Kontakte der Menschen durch die Maskenpflicht noch häufiger werden, Händewaschen unterwegs aber nur ausnahmsweise möglich ist. Dabei besteht das Risiko, dass der – schon zwangsläufig – unsachgemäße Umgang mit der Maske und die erhöhte Tendenz, sich selbst ins Gesicht zu fassen, während man die Maske trägt, tatsächlich das Risiko einer Erregerverbreitung und damit Erregerübertragung noch erhöht – ein Risiko, das man doch aber gerade durch die Maske reduzieren will. Eine Maskenpflicht vermittelt ein falsches Sicherheitsgefühl, und ein falsches Sicherheitsgefühl ist immer ein Sicherheitsrisiko.“, heißt es in dem, am 18. August veröffentlichten, Beitrag.
Infektionsrisiko durch Masken erhöht
Dr. Kappstein bezieht sich in ihrem Bericht auf eine, durch das Robert-Koch-Institut durchgeführte und publizierte, Neubewertung des Mund-Nasen-Schutzes. Demnach gäbe es „keine wissenschaftliche Grundlage, mit der der Gebrauch von Masken (gleich welcher Art) in der Öffentlichkeit bei nahezu der gesamten Bevölkerung von Deutschlang (abzüglich Kinder bis 6 Jahre ca. 80 Millionen Menschen) gerechtfertigt werden kann.“ Kappstein argumentiert, dass eine Maskenpflicht „für viele Millionen Menschen im öffentlichen Raum sogar zu einem Infektionsrisiko“ werden könnte. Der Grund: die erforderliche Händehygiene könnte nicht eingehalten werden, um weitere Kontaminationen zu verhindern.
„Indirekte Erregerkontakte über kontaminierte Oberflächen werden durch Masken nicht weniger, sondern kommen im Gegenteil potenziell häufiger zustande als ohne Masken.Bei der Übertragung respiratorischer Viren spielt ein enger (< 1 m) Face-to-Face-Kontakt die entscheidende Rolle, der zudem mindestens über eine gewisse Zeit (≥ 15 min) bestehen muss, damit sich ein Übertragungsrisiko überhaupt verwirklichen kann. Die meisten Kontakte im öffentlichen Raum sind zum einen keine Face-to-Face-Kontakte. Zum anderen dauern sie, selbst wenn sie dennoch stattfinden, meist kürzer als 15 min, sodass eine effektive Übertragung infektiöser Tröpfchen in diesen Situationen sehr unwahrscheinlich erscheint.“, so der Bericht.
„Abstand halten bei Gesprächen schützt vor direkten Erregerkontakten und macht das Tragen von Masken überflüssig“, schlussfolgerte die Leiterin der Klinikhygiene im Klinikum Passau.
Der gesamte Bericht kann HIER abgerufen werden.