Die Herausforderung besteht darin, Blödsinn nicht als Blödsinn zu bezeichnen. Und auch nicht in Überheblichkeit zu verfallen. Erschwerend kommt hinzu, dass man sich dazu angehalten fühlt, einen Kompromiss zwischen Blödsinn und Fakten finden zu müssen, um eben nicht als überheblich dazustehen. Nur, wie soll der aussehen? Ein Kompromiss zwischen Lüge und Wahrheit ist schlichtweg nicht möglich. (…obwohl wir die „Wahrheit“ ja nicht kennen bzw. dass es unverfroren wäre zu behaupten man kenne sie…).
Was Klimaskeptiker antreibt sich zu Dingen zu äussern, wovon ganz offensichtlich ist, dass sie keine Ahnung haben? Was soll man da von anderen Sachen halten, die so erzählt werden?
Mindestens 40 Jahre Klimaforschung [1] liegen hinter uns und Vieles hat sich bestätigt. Nur in einem Punkt irrte man: Es geht schneller als gedacht. Aber jeder hat das Recht des Ignorierens von Fakten, der Meeressspiegel steigt wie seit über 1000 Jahren [2] nicht, der CO2-Gehalt ist so hoch wie seit mindestens 800.000 Jahren nicht [3], die Schwankungen innerhalb dieser 800.000 Jahre beschränkten sich auf den Bereich zwischen 200 und 300 ppm, sorgten aber für Eiszeiten, jetzt haben wir 415 ppm (Mai 2019), das Eis schmilzt rapide, wir haben aktuell so wenig Eis in der Arktis wie noch nie [4] an einem 8.11. seit mindestens 1979, dem Beginn der Satellitenmessungen, alle natürlichen Faktoren fallen nachweisbar (!) weg, die diese Erwärmung erklären können, außer den zusätzlichen Eintrag von Treibhausgasen…wie gesagt, kann man alles ignorieren, wird davon aber garantiert nicht besser.
Das mit der drohenden Gefahr auch noch Geschäfte gemacht werden sollen liegt nicht am Klimabruch sondern am Wirtschaftssystem, in diesem wird sogar die Katastrophe ökonomisiert. DAS ist krank und die dahinter stehende Struktur die Wurzel allen Übels. Vermutlich, aber nur vermutlich, nährt sich die teilweise berechtigte Angst vor dem Übers-Ohr-Gehauen-Werden aus diesem beschriebenen Umstand, denn es ist ja ein Fakt, dass nun eine Art Ablasshandel ausgebaut wird. Und dies leider nicht zu Gunsten der Allgemeinheit, sondern zu Gunsten weniger.
Damit sind wir einerseits beim Wirtschaftsystem, andererseits bei dem Neoliberalismus [6]. Man kommt immer wieder dort hin. Es gehört abgeschafft und wir müssen gemeinsam überlegen, wie die Zukunft gestaltet werden soll [5]. Es geht nicht anders.
Quellen:
[1] https://www.nzz.ch/wissenschaft/die-globale-erwaermung-ist-in-den-letzten-2000-jahren-einzigartig-ld.1497727
[2] https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/natur/das-meer-steigt-und-steigt/story/31220078
[3] https://www.heise.de/tp/features/CO2-Konzentration-in-der-Atmosphaere-hat-erstmals-415-ppm-ueberschritten-4421131.html
[4] https://www.nzz.ch/wissenschaft/groenland-eis-schmilzt-in-rekordtempo-ld.1499297
[5] https://www.rubikon.news/artikel/die-verhinderte-demokratie
[6] https://www.rubikon.news/artikel/das-nuklear-klima