Anfang August 2024 habe ich ein Gespräch mit der Rechtswissenschaftlerin Dr. Silvia Behrendt geführt. Was ich von ihr erfahren habe, ist schockierend und erklärt nicht nur die katastrophale Gesundheitspolitik der letzten Jahre (die diesen Namen nicht verdient), sondern lässt auch zuverlässige Rückschlüsse auf das zu, was uns in den nächsten Jahren erwartet – zumindest, wenn wir als Gesellschaft nicht aus der Erfahrung lernen und eine weitere Eskalation dieser Machtübernahme durch die WHO und ihren Verbündeten zulassen.
Zu meinem Gesprächspartner: Dr. Behrendt studierte Rechtwissenschaft an der Universität St. Gallen und promovierte 2009 zum Dr. iur mit dem Thema der Bedeutung und Wirkung der Internationalen Gesundheitsvorschriften. 2009 war sie Rechtsberaterin der WHO und ist damit eine ausgewiesene Expertin. Um deren Aktivitäten besser überwachen und gegebenenfalls juristisch intervenieren zu können, gründete sie im Jahr 2021 die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Global Health Responsibility Agency“).
Einige Hintergründe zur Einordnung: Die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) oder International Health Regulations (IHR) sind völkerrechtlich verbindliche Regelungen der WHO zur Verhütung und Bekämpfung der grenzüberschreitenden Ausbreitung von Krankheiten. Sie wurden am 25. Juli 1969 in Boston unterzeichnet und traten am 1. Januar 1971 in Kraft und gehen zurück auf die Internationale Sanitätskonvention (Venedig, 1892). Am 23. Mai 2005 wurden sie in Genf von der 58. Weltgesundheitsversammlung novelliert, und zwar im Hinblick auf die zunehmende Globalisierung und internationale Verbreitung von Infektionskrankheiten wie dem SARS (ausgelöst durch SARS-CoV-1, dem Vorläufervirus von SARS-CoV-2, Erreger, der COVID-19 auslöst).
Am 01.06.2024 einigten sich in Genf mehr als 190 an den IGV beteiligten Länder zu weitreichenden Änderungen der IGV und haben damit die globale Einflussnahme der WHO weiter gestärkt. So „enthält das Änderungspaket Regelungen zu möglichen Empfehlungen der WHO über die Verfügbarkeit und Verteilung relevanter Gesundheitsprodukte, die Aufrechterhaltung essenzieller Lieferketten sowie Reisemöglichkeiten von Gesundheitspersonal und zahlreiche weitere Änderungen, einschließlich die Möglichkeit der Anwendung von digitalen Nachweisen in Gesundheitskrisen“.
Kommen wir dazu, warum dieses Interview eine derartige Sprengkraft besitzt. Lesen Sie dazu hier eine schriftliche Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte aus dem Gespräch, zuzüglich relevanter Hintergründe:
1) Die WHO finanziert sich zu mehr als 80 Prozent aus zweckgebundenen Spenden, also Aufträgen von Pharma-Industrieländern bzw. philanthropen Stiftungen wie bspw. der Bill and Melinda Gates Foundation und muss diese Finanzierung nicht im Detail offenlegen! Wichtig: Diese Gelder sind an den vom Spender festgelegten Verwendungszweck gebunden. Das bedeutet: Nicht die WHO, sondern der Investor bestimmt, welche Maßnahmen für die Weltgesundheit im Vordergrund stehen. Will er zum Beispiel bestimmte Impfstoffe auf den Markt bringen, kann er die WHO entsprechend lenken.
2) Warum spenden reiche Menschen an die WHO? Neben fehlgeleiteter Philanthropie bietet sich angesichts der Umstände noch eine weitere naheliegende Motivation an, hohe Beträge an die private Organisation zu spenden. Die WHO selbst verweist auf diesen Grund: „Nach einer neuen Analyse, die hier veröffentlicht wird, ist die quantifizierbare Rendite von Investitionen in die WHO sehr hoch!“ Konkret verspricht die WHO als konservativste Schätzung eines zu erwartenden Minimums („in the most conservative estimation possible”) eine Investitionsrendite („Return on Investment“) von Faktor 35, wie aus einem offiziellen WHO-Dokument mit dem Titel „A Healthy Return“ aus dem Jahr 2022 hervorgeht: „Die hier vorgestellte neue Analyse zeigt, dass eine Investition in die WHO für jeden investierten US-Dollar eine Rendite von 35 US-Dollar abwirft.“ („According to the new analysis presented here, investing in WHO provides a return of US$ 35 for every US$ 1 invested.“)