Buchempfehlung:
Weltbilder erkennen – Manipulation entgehen
80 Prozent unseres Denkens bleiben unbewusst und werden durch Metaphern und Deutungsrahmen geprägt. Unser vermeintlich freies Denken wird durch diejenigen beeinflusst, die bewusst bestimmte Metaphern in die öffentliche Diskussion einführen. Diesen „heimlichen Macht-Habern“ sind George Lakoff und Eva Elisabeth Wehling auf der Spur: Welcher Sprache bedienen sich Politiker in öffentlichen Debatten, um in den Köpfen der Menschen die gewünschte „Wirklichkeit“ entstehen zu lassen?
Vermittelt werden Erfahrungen oft durch Sprache, in der Bilder meist nicht explizit gemacht, sondern in Metaphern versteckt werden. Diese Metaphern prägen unbewusst die Weise wie über etwas gedacht und in der Folge gehandelt wird. So ist es beispielsweise ein Unterschied, ob jemand die Metapher Liebe als gemeinsame Reise im Kopf hat, in der es voran gehen und gemeinsame Ziele erreicht werden sollen, oder eher Liebe als Partnerschaft, in der Lasten und Gewinne geteilt werden sollen. Im Buch geht es jedoch nicht um Liebe, sondern um politische Sprache und deren Wirkung. Neben bewusst eingeführten Metaphern, die die Art und Weise, wie über etwas gedacht wird, beeinflussen sollen, gibt es auch sogenannte „Frames“, die Deutungsrahmen. „Steuererleichterung“ ist so einer. Denkt man innerhalb dieses Deutungsrahmens, gelten Steuern als Last, die abgenommen werden soll. Wer für Steuererhöhungen ist, sollte dementsprechend nicht diesen Deutungsrahmen nutzen, auch wenn seine faktenreichen Argumente überzeugend sein mögen – die würden ansonsten nämlich einfach ausgeblendet.
Zum Buch:
George Lakoff
Elisabeth Wehling
Auf leisen Sohlen ins Gehirn
Politische Sprache und ihre heimliche Macht
Carl Auer 2009
186 Seiten, broschiert
EAN 978-3896706959